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die kolonialgeschichte

Togoland galt als friedlich

Noch unter Kaiser Wilhelm I. beginnt die deutsche Kolonialzeit. 1884 hisst Reichskommissar Gustav Nachtigal die deutsche Fahne in „Togoland“. Der 50 km breite Landstreifen an der Küste Westafrikas wird samt Hinterland zum deutschen Schutzgebiet erklärt. Anders als in Südwestafrika und Kamerun kommen die deutschen Kolonisten ohne Schutztruppen aus. Togoland gilt als Musterkolonie. Doch außer Palmöl, Erdnüssen und Baumwolle ist nicht viel zu holen. In Kolonialakten ist von „zu vernachlässigenden Ausbeutungsmöglichkeiten“ die Rede. Im Jahr 1912 leben etwa 300 Deutsche in Togo. Nach dem Ersten Weltkrieg teilen Briten und Franzosen das Land unter sich auf. 1960 wird es unabhängig. An die deutsche Kolonialisierung erinnern drei Eisenbahnlinien und einige Familien mit deutschen Namen. Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß pflegte eine innige Freundschaft mit Präsident Gnassingbe Eyadema, den Pro Asyl heute als „dienstältesten Diktator Afrikas“ bezeichnet.

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