die anderen:
Die Neue Zürcher Zeitung kommentiert die gestern vollzogene Entlassung des sächsischen Finanzministers Georg Milbradt (CDU): Allmählich scheint der Ministerpräsident (Kurt Biedenkopf) seine Gefolgschaft zu verlieren. Er ist Regierungschef auf Abruf, weil er sein siebzigstes Lebensjahr längst hinter sich gelassen hat und vor kurzem selbst erklärte, er wolle in zwei Jahren sein Amt abgeben. Doch fällt dem selbstbewussten, rhetorisch und intellektuell herausragenden Biedenkopf die Regelung seiner Nachfolge schwer. Sich für unersetzlich haltend, förderte er keinen sächsischen Nachwuchspolitiker.
Zu den bevorstehenden Wahlen eines neuen Ministerpräsidenten in Israel schreibt die britische Times: Wenn die Meinungsumfragen nicht völlig danebenliegen, wird Ariel Scharon das Rennen um das Ministerpräsidentenamt in Israel gewinnen. Er wird dann der fünfte Amtsinhaber in knapp fünf Jahren sein. Damit werden sogar noch die Verhältnisse in der italienischen Politik übertroffen. Israel kann seine politische und konstitutionelle Krise nicht länger ignorieren. Das israelische Wahlsystem hat grundlegend destabilisierende Auswirkungen. Ein Wahlsieger Scharon würde gut daran tun, sich umgehend den dringenden Fragen der internen Stabilität zuzuwenden.
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