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die anderen

Zum Ausgang der Präsidentschaftswahlen in Russland schreibt die linksliberale Budapester Tageszeitung Népszava am Dienstag: Letztlich vermochte niemand Putin Paroli zu bieten. Denn zur traurigen Realität der russischen Verhältnisse gehört, dass jene politische Garde, die nicht nur weiß, was sie will, sondern dafür auch die Akzeptanz der Menschen zu gewinnen im Stande wäre, bislang nicht herangewachsen ist. Es blieb also Putin, der dies und jenes von sich selbst behauptete (...), doch von dem wir nicht wissen, wer er wirklich ist und was er will. (...) Deshalb wird es noch eine Weile dauern, bis man wissen wird, was für eine Zukunft er Russland bescheren möchte.

Die unabhängige bulgarische Tageszeitung 24 Tschassa aus Sofia meint am Dienstag zum selben Thema: Die Russen haben so spontan auf ihn gesetzt, weil sie wollen, dass Chaos und Ausweglosigkeit ein Ende haben. Die Frage ist, ob Putin es schafft, die zerstörerischen Kräfte zu zügeln, die beim unkontrollierten Übergang zum Kapitalismus toben. Zunächst muss er die Oligarchie ausschalten. Sie hat nicht nur die wirtschaftliche, sondern auch die politische Macht in Russland. Dann muss Putin die russischen Mafia-Clans besiegen, die das Land ersticken und die ganze Welt erschrecken. Damit es ihm gelingt, muss er seine Nabelschnur zu Jelzins Umfeld durchtrennen.

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