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die anderen

Zur umstrittenen Fusion der Börsen von Frankfurt und London schreibt die linksliberale Zeitung The Independent (London): Wenn bei einer angestrebten Fusion einer der beiden Partner Vorbehalte äußert, bedeutet das normalerweise nahendes Unheil. In London sorgen wir uns, dass der Zusammenschluss Londons Rolle als führendes Finanzzentrum Europas schaden könnte. Und keiner von uns mag die Idee, dass die Wachstumswerte des Neuen Marktes nach Deutschland verschwinden. In Frankfurt sorgen sie sich, dass die Versuche, ein alternatives Finanzzentrum zur Londoner City aufzubauen, mit dem gemeinsamen Hauptquartier in London begraben werden.

Zum gleichen Thema meint die konservative britische Zeitung The Daily Telegraph: Alle aufzeigen, die den pikanten Plan mögen, die London Stock Exchange mit Frankfurt zu verschmelzen! . . . Es muss doch mehr als neun Leute geben, die dafür sind. Und nun scheint es auch noch so zu sein, dass die Deutschen das Ganze auch nicht besser finden als wir. Gerade als wir uns selbst davon überzeugt hatten, dass dies eine listige deutsche Verschwörung ist, um uns allen Lederhosen anzuziehen, stellt sich heraus, dass die Deutschen genauso besorgt sind wie wir. In ihren Augen geht es um einen schlauen Trick, mit dem das perfide Albion Frankfurt in der (Londoner) City aufgehen lassen will.

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