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die anderen

Zur Entwicklung in Israel schreibt die römische Zeitung La Repubblica: Es mag wie ein Paradox erscheinen, aber der Rücktritt Baraks könnte in recht naher Zukunft die Wiederaufnahme des Friedensprozesses fördern. Dieser war am 28. September brutal unterbrochen worden, als die zweite Intifada begann. Der erste Palästinenseraufstand dieses Namens kam 1989 zur Explosion, und er führte vier Jahre später zum Abkommen von Oslo, das bedeutet: zur gegenseitigen Anerkennung Israels und der PLO. Die zweite Intifada ist vielleicht gerade dabei, zu einer weiteren wichtigen Etappe hinzuführen, und zwar in Richtung eines eigenen Palästinenserstaates.

Die dänische Tageszeitung Politiken meint zum Streit nach den US-Präsidentschaftswahlen: George W. Bush bekennt sich zwar zum Wesen der Demokratie, kann aber nur schwer akzeptieren, dass dies, genau genommen, vielleicht seinen Sieg kosten könnte. Die Forderung von Bush, am Ergebnis vom letzten Sonntag festzuhalten, ist mit anderen Worten Ausdruck eines totalen Mangels an Respekt vor der Demokratie, bei der jede einzelne Stimme Gewicht haben muss. Man kann nur hoffen, dass die US-Justiz dieses Prinzip bei ihren nun anstehenden Entscheidungen bekräftigen wird. Sonst verliert nicht nur Al Gore, sondern auch die US-Demokratie.

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