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die anderen

Zum deutschen Anspruch auf mehr politisches Gewicht in der EU schreibt la Repubblica aus Rom: Ist es merkwürdig, wenn ein Land mit 82 Millionen Einwohnern mehr zählen will als eines mit 59 Millionen? Ja, wenn das eine Land Deutschland heißt und das andere Frankreich. Der Streit um die Stimmengewichtung im EU-Ministerrat ist ein gutes Barometer über den Zustand des alten Kontinents. 55 Jahre nach Hitler, elf Jahre nach dem Fall der Mauer und fast zwei Jahre nach dem ersten Kriegseinsatz der Bundeswehr stolpert Europa noch immer über die deutsche Frage. Deutschland ist noch kein normales Land. Und daher ist es auch Europa noch nicht.

Bild am Sonntag aus Hamburg zu Stoibers Kanzlerkandidatur: Der nächste Unions-Kanzlerkandidat wird in München bestimmt. Um diesen Anspruch durchzusetzen, hat sich die CSU eine raffinierte Doppelstrategie einfallen lassen, die von der CDU nicht mehr zu knacken sein wird. Auf der einen Seite erklärt Edmund Stoiber, der erfolgreiche Wahlsieger und Ministerpräsident, er werde 2002 „definitiv“ nicht als Kanzlerkandidat antreten. Auf der anderen Seite verkünden seine Parteifreunde, Stoiber sei der ideale Schröder-Herausforderer und müsse womöglich sogar seine eigenen Wünsche zurückstellen und kandidieren. Stoiber kann in Ruhe abwarten . . .

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