die anderen:
Das österreichische Massenblatt Kurier kommentiert die Proteste gegen den Rom-Besuch von Haider: Wieder zeigt sich, dass die Anti-Haider-Aktionen letztlich ein wesentlicher Teil des Problems sind, dessen Lösung sie sein wollen. Wer beweisen will, dass er politisch auf der richtigen Seite steht, braucht nur gegen Haider zu demonstrieren. Und natürlich ist Haider auch für alle möglichen Linksextremisten ein willkommener Anlassfall, um ihre Gewaltphantasien auszutoben. Der Kärntner Landeshauptmann erlangt aber erst durch diese hysterischen Proteste jenen Nimbus, der ihn zum weltweit bekanntesten Politiker Österreichs gemacht hat.
Über die britischen Reaktionen auf die Wahl von George W. Bush schreibt der konservative Sunday Telegraph: Die Wahl hat in diesem Land zu teilweise beschämenden Beispielen von Hochmut geführt. In der Wahlnacht selbst reagierten Bushs Berater erstaunt auf die belehrende Verachtung, die ihnen britische Fernsehjournalisten entgegenbrachten. Dieser reflexartige Hohn erinnert an die Welle der Verachtung nach der Wahl von Ronald Reagan, der heute als großer Präsident gilt. 44 Jahre nach der Suez-Krise leidet dieses Land noch immer unter einer maßlosen Überschätzung seiner eigenen Bedeutung in der „special relationship“ mit den USA.
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