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die anderen

Die liberale tschechische Tageszeitung Mlada fronta Dnes meint zu den Vorschlägen von Bundeskanzler Gerhard Schröder, den Zuzug von Arbeitskräften aus den EU-Beitrittsländern in Ost- und Zentraleuropa zu begrenzen: Es hat keinen Sinn, den Vorschlag des Bundeskanzlers zu beklagen oder zu verurteilen. Wir können verstehen, dass Deutsche und Österreicher sich vor den ‚Horden aus dem Osten‘ ängstigen. Wir wissen aber, dass nur ein kleiner Teil der Tschechen oder Polen wirklich in den Westen gehen will. (...) Für Tschechien bleibt, dass es nicht nur unter den anderen Beitrittskandidaten Verbündete suchen muss, sondern auch in der EU.

Zum gleichen Thema schreibt die liberale finnische Tageszeitung Hufvudstadsbladet: Die Frechheit des deutschen Vorschlags wurde etwa dadurch unterstrichen, dass durchaus Ausnahmen für in Deutschland benötigten Arbeitskräfte möglich sein sollen und dass Serviceunternehmen aus neuen EU-Ländern nicht erlaubt sein soll, sich an Ausschreibungen zu beteiligen. Das Prinzip der freien Beweglichkeit von Menschen auch als Arbeitskraft gehört neben der von Kapital, Waren und Dienstleistungen zu den wichtigsten Grundlagen der Europäischen Union. An ihm darf nicht ohne äußerst zwingende Gründe gerüttelt werden.

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