piwik no script img

die anderen

Die Festnahme Alfred Sirvens, einer Schlüsselfigur der Elf-Schmiergeld-Affären, kommentiert Les Dernieres Nouvelles d’Alsace aus Straßburg: Dass Sirven den Fahndern so lange hat entwischen können, das verdankt er nicht nur seinem guten Stern, so viel ist klar. Dass er nun gefasst wurde, beruht auf der gleichen Analyse: Es ist sicher kein Zufall. (...) Wird dieser Abenteurer, der eine Zeit lang Herrscher über eine gigantische Korruptionsmaschinerie war, der mächtiger als die Mächtigen war, davon ausgehen, dass seine Zeit abgelaufen ist und er nun seine Drohungen umsetzen muss, „die Republik mehrfach hochgehen zu lassen“?

Zum gleichen Thema meint die linksliberale französische Libération: Auch wenn er eine Spitzenrolle bei den dunklen Finanzgeschäften des Ölkonzerns innehatte, so bleibt er doch nichts weiter als ein Teil von vielen in einem System, bei dem alles darauf schließen lässt, dass es innerhalb des Elf-Unternehmens schon vor ihm bestanden hat. (...) Alfred Sirven hat am Freitag seine erste Nacht als Mensch verbracht, der um seine Freiheit gebracht wurde. Man weiß nicht, ob er gut geschlafen hat. Sicher ist dagegen, dass so mancher in Frankreich, der Schweiz oder anderswo Probleme gehabt haben wird, Schlaf zu finden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen