die anderen:
Zur Maul- und Klauenseuche meint die liberale Mlada fronta Dnes aus Prag: Die Seuche beginnt langsam auch nach Frankreich, in die Türkei und in die Mongolei überzugreifen. Es ist die Epidemie von morgen und könnte aus dem Lehrbuch der Globalisierung abgeschrieben sein: Dieser Typ der Maul- und Klauenseuche begann vielleicht in Indien, dann kam er nach Japan und jetzt eben nach Großbritannien. Die Viren begleiten die Menschen genauso, wie sie Waren begleiten, die man im Internet bestellt hat. Nach Großbritannien ist die Seuche vielleicht gekommen, weil jemand lieber billiges Schweinefutter in Asien angefordert hat, als es beim Nachbarn zu kaufen.
Die konservative französische Tageszeitung Le Figaro (Paris) meint zum selben Thema: Auch wenn das Impfen eine Lösung im Kampf gegen die Maul- und Klauenseuchen sein würde, so erklärt man uns jetzt, dass dieser Weg teurer wäre als die Schlachtung. Außerdem würde die europäische Produktion international dadurch ins Hintertreffen geraten. Deshalb wird also systematisch geschlachtet. Eine unumstößliche Vorsichtsmaßnahme, die auch die gesunden Tiere trifft. Angeordnet, um in Sicherheit zu wiegen, löst dieses Opfer letztlich allerdings Panik aus. Dieses Agrarsystem ist von vorne bis hinten pervers.
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