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die anderen

Die Basler Zeitung kommentiert die Lage im Nahen Osten: Der israelische Vorwurf, die Palästinenser würden Kinder und Jugendliche bewusst höchstem Risiko aussetzen, indem sie sie an die Front schickten, trifft zu. Er entschuldigt aber nicht das brutale Vorgehen der eigenen Armee wie zum Beispiel den Panzerbeschuss des dicht bevölkerten Flüchtlingslagers von Chan Junis, bei dem die viermonatige Imam Hijo getötet, ihre Großmutter, die Mutter und drei ihrer Geschwister im Alter von 18 Monaten bis sieben Jahren schwer verwundet wurden. Zudem kopieren die Palästinenser mit ihrem verachtenswerten Vorgehen nur die fanatischsten Siedler.

Zum selben Thema meint Corriere della Sera aus Mailand: Horror kann zum Überdruss werden für die, die sich in sicherem Abstand befinden, er kann die Gleichgültigkeit nähren – und er kann vor allem zu Resignation und Fatalismus führen. In den vergangenen sieben Monaten hat der Nahostkonflikt mehr als 400 Palästinenser, fast 80 Israelis und 13 israelische Araber das Leben gekostet. Müssten wir uns nicht empören, wenn zwei jugendliche Israelis gesteinigt und erstochen werden? In unseren glücklichen Oasen des Friedens gibt es lediglich ein tiefes Gefühl der Schande: über unsere Abwesenheit, unsere psychische und politische Kapitulation.

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