die anderen:
Das Luxemburger Wort kommentiert die Gefahr einer neuen Flüchtlingswelle aus Afghanistan nach Westeuropa: Seit dem 11. September ist das Schicksal der „Tampa“-Flüchtlinge fast gänzlich in Vergessenheit geraten – zu Unrecht. Woher kamen denn diese Emigranten? Aus Sri Lanka und Afghanistan – genau aus jenem Land also, aus dem jetzt wieder hunderttausende flüchten. Man darf davon ausgehen, dass viele dieser Menschen nicht in Lagern vegetieren wollen, sondern eine bessere Zukunft suchen werden. Neue Tragödien sind also vorprogrammiert. Europäische Lösungen sind dringend nötig, aber bitte nicht nach australischem Muster.
Die Neue Zürcher Zeitung warnt vor möglichen Nebeneffekten der weltweiten Anti-Terror-Front, die die USA aufbauen wollen: Das Phänomen Terror lässt sich auch zur Verfolgung sekundärer Ziele benützen. Schließt man noch die banale Erkenntnis mit ein, dass Terror nicht gleich Terror ist, wird schnell klar, dass einer weltweiten Kampagne gegen einen Bin Laden und dessen Netzwerke beträchtliche Risiken inne wohnen. Eines ist die Gefahr, dass Staaten oder Regime, die selbst ein Terrorproblem haben, bestrebt sein könnten, auf der Anti-Terror-Welle mitzureiten und sich einer kritischen Beurteilung ihrer selbst zu entziehen.
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