die anderen:
Sega aus Sofia kommentiert den Besuch des NATO-Generalsekretärs George Robertson in Russland: Indem Robertson das frühere Stalingrad wählte, um seine Botschaft zu verkünden, ebnete er einen völlig neuen Weg für die Beziehungen der NATO mit Russland. Sogar die russischen Hardliner sind entwaffnet von der spürbaren Hochachtung für die Helden von Wolgograd und der ausgestreckten Hand der NATO. Eine andere Frage ist die durchschimmernde Freude, dass die NATO und Russland endlich einen gemeinsamen Feind gefunden haben – und es sich herausstellt, dass nur dessen Fehlen sie bis jetzt daran gehindert hat, sich anzunähren.
Nesawissimaja Gaseta aus Moskau meint zum selben Thema: NATO-Generalsekretär Robertson zählte in Wolgograd eine Menge strittiger Punkte zwischen der NATO und Russland auf. Vor allem stoßen sich noch immer viele NATO-Mitgliedsländer am Vorgehen Russlands in Tschetschenien. Aus den Äußerungen Robertsons lässt sich aber auch noch etwas anderes heraushören. Der Generalsekretär wollte vor allem erkunden, inwieweit Russland zu einem Einsatz in Afghanistan oder anderen Regionen der Welt bereit ist. Denn für einen solchen Einsatz würde das westliche Büdnis Russland gern an seinem Verhandlungstisch Platz nehmen lassen.
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