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die anderen

Die International Herald Tribune meint zum Verhältnis Europas und der USA: Die Regierung Bush hat unilateral gehandelt und wird das weiter tun – vorausgesetzt, sie kann. Im Krieg gegen den Terror hat sich das unilaterale Handeln der USA als sehr effektiv erwiesen. Auch eine überraschend große Zahl von Demokraten haben erklärt, dass sie glücklich sind, dass George W. Bush und nicht Al Gore den Krieg geführt hat. Aber die Amerikaner lernen zurzeit auch, dass sie sich im internationalen Handel nicht unilateral verhalten können. In den Kämpfen innerhalb der Welthandelsorganisation WTO und in durch starke Konkurrenz geprägten Bereichen wie Flugzeughandel sieht es nicht gut aus für die Vereinigten Staaten – weil sie sich gegen einen ganzen Kontinent stellen, der wirtschaftlich so groß ist wie Amerika selbst. Es erscheint möglich, dass das gemeinsame europäische Geld eine gemeinsame Wirtschaftspolitik erzwingen wird. Das wiederum wird zu einer gemeinsamen Entscheidungsfindung in weit mehr Bereichen und letztendlich zu einer Konföderation führen. Das wäre zu begrüßen: Wir Amerikaner sind mächtiger, als uns und dem Rest der Welt gut tut. Aber bevor die EU-Mitglieder bereit sind, Souveränität abzugeben, um Bedeutung zu erlangen, werden die USA weiterhin unilateral handeln.

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