die anderen:
Der britische Guardian kommentiert die politische Lage in Afghanistan: Die Vertreter der Taliban in Afghanistan sind gegenwärtig völlig demoralisiert. Aber ihre Anhänger werden nicht für immer schweigen. Sie werden Ärger verursachen, falls sie nicht am politischen Prozess beteiligt werden. Niemand will die Taliban wieder haben. Aber auch ihre schärfsten Kritiker müssen eingestehen, dass unter ihrer brutalen Herrschaft eine Art Frieden herrschte. Es wäre eine große Ironie, wenn die internationale Koalition, die das Taliban-Regime zum Einsturz brachte, künftig einem weiteren, deprimierenden Krieg in Afghanistan zuschauen müsste.
Zum saudiarabischen Friedensplan für den Nahen Osten meint die Wiener Zeitung Der Standard: Verblüffend, dass die Israelis – repräsentiert durch ihren Präsidenten Mosche Katzav – von der saudischen Extrovertiertheit so hingerissen waren, dass ihnen zumindest im ersten Moment zweitrangig erschien, was der Plan beinhaltet: nämlich die Maximalforderung eines israelischen Rückzugs auf die Grenzen von 1967, die Ehud Barak in dieser Form nicht erfüllen wollte und die bei Ariel Scharon eher auf Heiterkeit stoßen dürfte. Sein Angebot an die Palästinenser liegt ja längst auf dem Tisch: etwa 40 Prozent von den hundert, die der Kronprinz thematisierte.
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