piwik no script img

die anderen

Die französische Tageszeitung Ouest France aus Rennes kommentiert die Ankündigung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat zur Reform der Autonomiebehörden: Jassir Arafat hatte keine andere Wahl. Seine Rede vor den Parlamentariern, die so selten versammelt sind, zeigte, dass der alte Chef verstanden hat. Er gibt seine Fehler zu, verspricht eine Stärkung der Demokratie, des Rechtsstaates sowie der Unabhängigkeit der Justiz. Parlaments- und Kommunalwahlen sollen die Macht legitimieren, spätestens im Herbst. Indem aber Arafat die Möglichkeit einer Präsidentschaftswahl nicht erwähnte, zeigte er seine eigene Schwäche.

Zum selben Thema schreibt die in Paris erscheinende katholische Tageszeitung La Croix: Auch wer streng über seinen Feind Ariel Scharon urteilt, kann nicht die persönliche Verantwortung des Palästinenserpräsidenten an der Vernichtung des Friedensprozesses im Sommer 2000 vergessen. Jetzt hat man den Eindruck, dass er einlenken könnte. Arafat sollte die Aufgabe an die nächste Generation übertragen, auf die Kriegskultur verzichten und die Botschaft der Völker hören – die ausweglose Verzweiflung der erniedrigten Palästinenser, die verständliche und tägliche Angst der Israelis und die Ermüdung der Mächte (USA und Europa).

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen