die anderen:
Die belgische Zeitung De Morgen schreibt zu dem Vorwurf, die rot-grüne Bundesregierung habe die Wähler belogen: Täglich kommen neue Unheilsbotschaften aus der Wirtschaft, das Haushaltsloch wächst. Viele Schröder-Wähler fühlen sich betrogen. Nun tun sich in verschiedenen Budgets Milliardenlöcher auf. Es ist schwer zu verkaufen, dass man davon vor dem 22. September nichts gewusst habe. So ist zu vermuten, dass der wahre Umfang der wirtschaftlichen Krise in Deutschland von Rot-Grün im Wahlkampf verschwiegen wurde. So wie man auch die Vermutung haben kann, dass SPD und Grüne dafür in Hessen die Quittung präsentiert bekommen.
La Stampa aus Turin kommentiert das Treffen zwischen Gerhard Schröder und Silvio Berlusconi: Die Zeit wirkt Wunder – und im Fall der Beziehungen Berlusconi/Schröder hat sie gegenseitige Antipathie in lauwarme Herzlichkeit verwandelt. Zu behaupten, dass sich die beiden jetzt liebten, wäre zu viel. Aber es ist wahr, dass, verglichen mit dem letzten Berlin-Besuch Berlusconis im Oktober 2001, ein anderes Klima feststellbar war. Anders als vor einem Jahr hat Berlusconi diesmal vor allem Schröder sprechen lassen. Der hat sich diesmal weniger mürrisch als bei anderen Gelegenheiten gezeigt. Berlusconi hat für ihn also aufgehört, eine Anomalie zu sein.
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