die anderen zur lage im irak und der politik der us-regierung :
Die dänische Tageszeitung Politiken schreibt: Milizen von Schiiten und Sunniten im Irak bekämpfen einander mit einer Intensität, die mehr als hundert Menschen pro Tag das Leben kostet. Das Land befindet sich im Bürgerkrieg. Dass es zugleich von den USA und anderen Ländern besetzt ist, macht den Bürgerkrieg nicht weniger gravierend. Egal, ob man nun für mehr Truppen oder für einen Truppenabzug eintritt, sollten sich alle wenigstens über den Gebrauch zutreffender Begriffe einig sein. Das Wort Bürgerkrieg zu meiden, wenn man die Lage im Irak beschreibt, ist gefährliche politische Propaganda, weil es das wirkliche Bild verschleiert.
Die New York Times kritisiert: Bushs fehlende Wissbegier war schon bekannt, bevor er Präsident wurde. Aber im Laufe der Zeit und mit der steigenden Zahl schlechter Nachrichten hat sich dieses Desinteresse in eine störrische Weigerung, schlechten Nachrichten zuzuhören, gewandelt. Nach drei Jahren ist der Irak in ein blutiges Chaos versunken und hat Amerika unsagbaren Schaden zugefügt. Es muss unbedingt einen Politikwechsel geben. Die Berater des Präsidenten müssen ihm jetzt die ganze bittere Wahrheit sagen, sie müssen ihm sagen, wie wenig Zeit noch bleibt. Diese Regierung hat ein Desaster in der Außenpolitik mit epischen Ausmaßen angerichtet.