die anderen zu westerwelles wackeln::
Die Bild am Sonntag kommentiert die Krise der FDP: Wie lange hält sich Guido Westerwelle noch? Der 40-jährige FDP-Chef, der Schröders Kabinett jüngst noch als Ansammlung von Gruftis bespöttelte, sieht so alt aus wie schon lange kein deutscher Politiker mehr. Er bleibt vorerst Parteivorsitzender, weil die FDP keine überzeugende Alternative hat. Aber um langfristig politisch zu überleben, muss er noch an zwei Klippen vorbei. Die eine Klippe ist der Skandal um Möllemanns Flugblatt, die zweite die hessische Landtagswahl am 2. Februar. Fällt die FDP (zuletzt 5,1 Prozent) dort unter 5 Prozent, ist nicht nur der CDU-Regierungschef Koch am Ende, sondern auch die Oppositionsmehrheit im Bundesrat dahin.
Der Standard aus Wien meint zum gleichen Thema: Es drängt sich der Verdacht auf, dass Westerwelle Möllemann gewähren hat lassen – nach dem Motto: Nützt es, dann ist es unser Erfolg. Schadet es, dann ist es Möllemann gewesen. Außerdem hat er Möllemanns Projekte, die Kanzlerkandidatur, das Wahlziel 18 Prozent und den Auftritt als „Spaßpartei“, übernommen. Für das Wahldebakel der FDP trägt damit Westerwelle Mitverantwortung. Noch hält er sich auf dem Chefsessel. Aber er wackelt schon beträchtlich.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen