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Archiv-Artikel

die anderen über terroristen

Zur Festnahme der mutmaßlichen Attentäter des 21. Juli in London meint die Turiner Zeitung La Stampa: Die erste beunruhigende Neuheit ist, dass die teils als Selbstmordattentäter, teils als flüchtige Terroristen handelnden Männer keine militanten Islamisten sind, die aus Nahost, aus dem Kaukasus oder dem Maghreb gekommen sind. Sie sind in Europa geboren. Sie haben europäische Schulen besucht. Sie sprechen eine oder mehrere europäische Sprachen. Die zweite Neuheit ist, dass diese terroristischen Neulinge nicht nur Araber sind. Viele dieser unverdächtigen Rekruten des Terrors sind pakistanischer oder sogar afrikanischer Herkunft.

Die russische Tageszeitung Moskowski Komsomolez kommentiert ein Interview des US-Fernsehsenders ABC mit dem gesuchten tschetschenischen Terrordrahtzieher Schamil Bassajew: Im September 2004 hatte der stellvertretende US-Außenminister Richard Armitage verkündet, dass Bassajew „kein Recht hat, in unserer Gesellschaft zu existieren“. Entweder hat die US-Regierung ihren Ansatz geändert oder es besteht in der Wahrnehmung von Herrn Armitage ein Unterschied zwischen Gesellschaft und Fernsehen. Es sieht so aus, als ob es nur eine Antwort gibt: Sofort ein Interview mit Osama bin Laden machen und im landesweiten russischen Sender RTR ausstrahlen.