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Archiv-Artikel

die anderen über taiwan und china

Die Neue Zürcher Zeitung meint: Taiwan praktiziert derzeit unter chinesischen Missfallensbekundungen seine faktische Souveränität. Das Parlament in Taipeh ist dabei, den Prozess der Gesetzgebung im Inselstaat um das Instrument des Referendums zu bereichern. Im Grunde genommen ein völlig normaler Vorgang in einer Demokratie, wie sie Taiwan seit geraumer Zeit darstellt. Doch für die Pekinger Parteidiktatur, die Taiwan nach wie vor als integralen Bestandteil des eigenen Reiches betrachtet, ist die Einführung von Volksabstimmungen auf der Insel ein Albtraum. Das chinesische Regime wittert bereits das erste Referendum über Taiwans Unabhängigkeit.

Der Daily Telegraph aus London kommentiert: Aus dem Wunsch des taiwanesischen Parlaments, Referenden abhalten zu können, könnten sich furchtbare Konsequenzen ergeben. Denn die Kommunisten in Peking würden dies als Bewegung hin zur Unabhängigkeit ansehen. Inmitten des Säbelrasseln, das dem Votum folgen wird, sollte Washington Taiwan nun dringend versichern, dass es jede notwendige Unterstützung bekommt, um sich gegen eine chinesische Aggression zu verteidigen. George W. Bush hat gewandt von der Notwendigkeit gesprochen, die Demokratie zu nähren. Angesichts der Bedrohung durch Peking hat Taiwan zumindest ein Vorrecht auf Beachtung.