die anderen über saddam, ussama bin laden und „beweise“ :
Die britische Times kommentiert die Rede von US-Außenminister Colin Powell vor dem UN-Sicherheitsrat: Die Verbindung zu Ussama Bin Laden war bisher das schwächste Glied in der Beweiskette. Jetzt sieht es nicht mehr so schwach aus. Es gibt immer noch keinen letzten Beweis, aber eine solche Verbindung ist, wie Powell sagt, extrem gefährlich. Im Irak sieht sich die Welt nicht mit einer abgeschwächten Bedrohung aus der Vergangenheit konfrontiert, sondern mit einem gefährlichen Wiederholungstäter, der menschliches Leben und internationales Recht verachtet. Er muss gestoppt werden, auch wenn das letztlich Krieg bedeutet.
Die französische Tageszeitung Le Figaro meint dagegen: Also, hat er uns überzeugt? Die Welt war vorher vom Weißen Haus ermahnt worden, aufmerksam zur Kenntnis zu nehmen, was Colin Powell demonstrieren würde. Und es war kein Steven Spielberg, sondern eine ernste Stunde. Nüchtern inszeniert. Mit gleichmäßiger Stimme hat der Außenminister 90 Minuten lang geredet, das Regime in Bagdad belastet, Dias gezeigt, die niemand „lesen“ konnte. Dazu hat er unverständliche Aufzeichnungen vorgespielt und zu zeigen versucht, dass der Krieg unvermeidlich ist. Was wissen wir Neues? Nicht sehr viel. Sind wir überhaupt in der Lage, das zu beurteilen?