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Archiv-Artikel

die anderen über pillen und hostien

Mit dem Papst auf dem Weltjugendtag befasst sich die Brüsseler Zeitung De Morgen: Man kann sich fragen, ob all die Jugendlichen, die sehr verständlich auf der Suche nach einem Sinn sind, der das rein Tägliche und Materielle übersteigt, auch große Fans des neuen Papstes sind. Plastischer ausgedrückt: Wie viele der jungen Mädchen und Frauen, die ihm bei seiner Abendmahlfeier zujubeln werden, haben an dem Tag wohl die Pille geschluckt, bevor sie die Hostie zu sich nehmen? Dieser Papst will die Unveränderlichkeit der Kirche – mehr noch als die des Glaubens – in einer sich für viele zu schnell verändernden Welt betonen. Er schafft damit für manche wahrscheinlich eine Illusion der Sicherheit, aber bei noch mehr anderen verstärkt er das Bild einer Einrichtung, die sich über den Menschen, über die Gesellschaft, die Evolution und den Fortschritt stellen will.

Aus dem gleichen Anlass grübelt La Libre Belgique, ebenfalls aus Brüssel: Wer sind bloß diese jungen Leute, die man nach Paris und Rom in diesem Sommer in Köln wiedertrifft und die man praktisch nie in unseren Kirchen sieht? Was zieht sie dort an, und was stößt sie hier ab? Allgemeiner gesprochen: Viele Christen haben begonnen, an der Fähigkeit ihrer Religion zur Überzeugung – und sagen wir es ruhig: ihrer Verführungskraft – zu zweifeln.