die anderen über öl::
El País aus Madrid meint: Die Märkte reagierten verhalten auf den Beschluss der Opec-Länder. Die Investoren interpretieren die Lage völlig richtig: Das Problem des hohen Erdölpreises hat nichts mit der Fördermenge zu tun. Es geht eher darum, dass die Nachfrage nach Öl zu groß ist. Außerdem – und dies ist der wichtigste Faktor – spielt die politische Instabilität im Nahen Osten, vor allem in Saudi-Arabien und im Irak, eine Rolle. Selbst nach vorsichtigen Schätzungen kann man davon ausgehen, dass 8 bis 9 Dollar des Barrel-Preises auf die so genannte Terrorprämie entfallen. Solange es in der Region keine Stabilität gibt, bleiben alle anderen Maßnahmen nur Stückwerk.
Die Salzburger Nachrichten kommentieren: Das Leben könnte so einfach sein: Ein paar Ölscheichs drücken auf einen Knopf, die Ölquellen sprudeln stärker als bisher, und schon sind wir das Problem mit dem hohen Ölpreis und seinen negativen Folgen für Konjunktur und Brieftasche los. Leider funktionieren einfache Rezepte nicht immer und schon gar nicht, wenn viele Köche am Werk sind. Und so wird auch die gestern beschlossene Erhöhung der Opec-Ölförderung nicht jene paradiesischen Zeiten zurückbringen, in denen der Ölpreis zwischen 20 und 25 Dollar je Fass schwankte und wir andere Gesprächsthemen als die unverschämten Treibstoffpreise hatten.
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