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Archiv-Artikel

die anderen über öl und opium

Die Moskauer Tageszeitung Iswestija meint zum Rücktritt des inhaftierten Yukos-Chefs Michail Chodorkowski: Chodorkowski zieht sich aus dem Management zurück und will sich auf Wohltätigkeit und die Förderung der Demokratie durch seine Stiftung „Offenes Russland“ konzentrieren. Doch für die Generalstaatsanwaltschaft ändert der Rückzug nichts an den Straftaten, die Chodorkowski zur Last gelegt werden. Er hält immer noch einen großen Anteil der Aktien seiner Firma, er hat finanziell und politisch immer noch Gewicht. Deshalb bedeutet sein Rückzug noch kein Ende des Konflikts zwischen der Staatsmacht und der Ölfirma.

Der Guardian aus London schreibt zur Lage in Afghanistan: Der Irak mag keine Massenvernichtungswaffen besitzen. Afghanistan hat sicherlich welche, trotz der US-Invasion vor mehr als zwei Jahren. Diese Waffe ist die Opium-Mohnblume zur Herstellung von Heroin für den Markt in Westeuropa. Wie der Irak leidet Afghanistan weiter daran, dass eine abgestimmte, finanziell angemessen ausgestattete übergreifende Nachkriegsstrategie fehlt. Wie ein UN-Mitarbeiter letzte Woche warnte: „Es gibt ein greifbares Risiko, dass Afghanistan als Staat wieder scheitert und dieses Mal in die Hände von Drogenkartellen und Rauschgifterroristen fällt.“