die anderen über obamas flirt mit kuba :
De Volkskrant hält den Wandel in der Kubapolitik der USA für bedeutend: Der Augenblick für Präsident Obamas Bekanntmachung wurde sorgfältig gewählt. Am Freitag beginnt in Trinidad der Gipfel der Organisation Amerikanischer Staaten. Das vorherrschende Gefühl bei den Mitgliedstaaten ist, dass die USA, seitdem Lateinamerika an strategischer Bedeutung verloren hat, kaum noch Interesse für das haben, was sich südlich des Rio Grande abspielt. Der venezolanische Regierungschef Hugo Chávez kann wie kein Zweiter von antiamerikanischen Gefühlen profitieren, auch wenn sein Stern inzwischen sinkt. Obama scheint einzusehen, dass es im Interesse Washingtons liegt, die Kluft so weit wie möglich zu schließen. Indem man die Konfrontationspolitik gegenüber Kuba aufgibt, macht man den Weg für eine Verbesserung der Beziehungen mit ganz Lateinamerika frei.
Le Monde meint: Die Zeit des Dialogs und der Verhandlung ist gekommen. Washington hat einen ersten Schritt gemacht. Der zweite muss noch verwirklicht werden: die völlige Aufhebung des Embargos. Es wäre der wirksamste Weg, dem Regime in Havanna seine Rechtfertigung zu entziehen und die politische und wirtschaftliche Blockade zu lösen, die es den Kubanern unter dem Vorwand der Besatzung aufzwingt.