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Archiv-Artikel

die anderen über lammfelljacken und stoppvorgänge

Im Focus schreibt Harald Schmidt: Jetzt fiel mir während eines Rheinspaziergangs auf, dass vor allem Ehepaare Mitte fünfzig lammfellgefütterte Mäntel nicht nur tragen, sondern mit enormem Selbstbewusstsein geradezu spazieren führen. Die komplette Spaziergängerprozession entlang des Rheins vermittelt: Wir sind für den Frieden! Im Café wenig später hört man: Der Pazifismus hat den Stammtisch erreicht! Wehmütig erinnert sich der Kabarettist in uns an die Zeit, als an dem verqualmten Tisch gleich am Eingang vier alte Männer mit sechs Armen saßen und vor dem Russen warnten. Heute sitzen dort Endfünfzigerpaare mit Franz-und-Sybille-Beckenbauer-Brillen und fordern Beweise. In der Ecke vor dem Kachelofen erklärt ein Anfangsdreißiger mit Medienglatze seiner Begleiterin die psychologische Situation des US-Präsidenten: „Rache für den Vater! Warum hat der denn damals kurz vor Bagdad gestoppt?“ Ja, warum eigentlich? Häufig wird in der Weltgeschichte gestoppt. Hitler hat in der Normandie die Panzer gestoppt. Achtung: Dies ist kein Vergleich! Es handelt sich hier lediglich um die Schilderung zweier Stoppvorgänge, die nichts miteinander zu tun haben! Vorstellbar als Kategorie beim Großen Preis „Stopps in der Weltgeschichte, über die die Historiker immer noch rätseln“. Stopps 100, bitte.