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Archiv-Artikel

die anderen über israel

Die Londoner Financial Times kommentiert den Ausgang der Wahlen in Israel: Der beeindruckende Sieg von Regierungschef Ariel Scharon bedeutet eine vernichtende Niederlage für das Friedenslager und damit für eine Lösung des 55 Jahre alten Streits um Palästina. Angesichts eines drohenden Krieges im Irak ist es ganz besonders wichtig, was Scharon mit seinem Sieg macht und was er unterlässt. Der bereits spürbare Zorn in der islamischen Welt gegenüber einer Invasion des Iraks hat auch sehr viel mit der US-Unterstützung für Scharon zu tun. In seiner zweiten Amtsperiode wird Scharon zeigen, ob er sich wirklich zu einer friedlichen Lösung entschlossen hat.

Le Monde aus Paris meint zum selben Thema: Es war eine Abstimmung des Missmuts und der Enttäuschung. Die vom palästinensischen Terror traumatisierten Israelis haben den Mann gewählt, der ihnen in dieser Zeit voller Unsicherheiten ein Minimum an Sicherheit zu garantieren scheint. Die Enttäuschung der Wähler zeigte sich in der Wahlbeteiligung von 68 Prozent, der niedrigsten seit Gründung des Staates. Die Wahl für Scharon ist Zeichen des Gefühls der Unsicherheit, das durch den Terrorismus hervorgerufen wurde. Das Ergebnis ist aber auch ein Zeichen dafür, dass es keine Hoffnung auf Frieden gibt. Und dieses Gefühl haben auch die Palästinenser.