die anderen über flugzeugabstürze, indien/pakistan, die dollarschwäche und georgische pendelschläge :
Frankreichs kommunistische Zeitung L’Humanité kommentiert den Flugzeugabsturz in Ägypten: Auf Seiten der französischen Regierung, die auf eine Privatisierung der Air France dringt, wird die Versuchung groß sein, die eigentlichen Gründe des Absturzes zu verschleiern, wenn sie erneut das Unheil der Dereglementierung des Luftverkehrs bezeugen. Die von Brüssel geförderte Politik des „offenen Himmels“ könnte allzu häufig zu einem Verkehr am offenen Grabe führen. Man muss also verhindern, dass die Luftverkehrswege so gefährlich werden wie die britischen Bahnstrecken, die den tödlichen Unsicherheiten der Kostensenkung und der Rentabilität ausgeliefert sind.
Zum indisch-pakistanischen Dialog schreibt die Berner Zeitung: Wenn im Himalaja der Schnee schmilzt, kommt es entlang der indisch-pakistanischen Grenze in über 5.000 Metern Höhe jeden Frühling zu einem absurden Ritual: Dann kehren indische und pakistanische Truppen in ihre Stellungen zurück, die sie bei Wintereinbruch verlassen haben. Nur 1999 war es anders: Als die Inder kamen, waren ihre Stellungen schon von pakistanischen Truppen besetzt. Mit erheblichen Verlusten drängten die Inder die Eindringlinge zurück. Urheber dieser Blitzaktion war General Muscharraf, damals Generalstabschef der pakistanischen Armee. Im Herbst des gleichen Jahres putschte er sich an die Macht. Die „Schmach von Kargil“ haben die Inder bis heute nicht vergessen. Doch der General ist seit 1999 einen langen Weg gegangen. Und sogar für Indiens Premier Vajpayee ist Präsident Muscharraf heute ein Mann, mit dem Delhi ins Geschäft kommen könnte.
Das Pariser Finanzblatt La Tribune kommentiert den Kurs des US-Dollars: Nichts kann den Wertverlust des Dollar aufhalten, denn George W. Bush hat es so beschlossen. Das ist etwa so, als ob Bush beschlossen hätte, das Geld des „alten Europas“ zu stehlen, um seinen Wahlkampf zu finanzieren, dessen Motor von der Finanzpumpe des Schwindel erregenden amerikanischen Defizits finanziert wird.
Die rechtsliberale bulgarische Zeitung Dnewnik meint zu den Wahlen in Georgien: Kaum jemand würde es wagen zu behaupten, dass die Demokratie in einem blühenden Zustand ist, wenn einer der Bewerber mit einer solchen Mehrheit gewinnt. Wichtig wird sein, wie lange ihm wenigstens die Hälfte der Wähler, die am Sonntag für ihn stimmten, glauben werden. In Georgien besteht das Problem nicht darin, Wahlen mit 90 Prozent zu gewinnen. In diesem Teil der Welt liegt das Problem in den Ausschlägen des Pendels.