die anderen über falludscha und die politik der usa :
Die Financial Times aus London schreibt: In seiner ersten Amtsperiode hat US-Präsident George W. Bush alle Regeln der internationalen Politik ignoriert. Die Ernennung von Condoleezza Rice zur Außenministerin deutet keine Kursänderung an. Die Stärke von Rice beruht auf ihrer Nähe zum Präsidenten. Allerdings sind die Belastungen der US-Politik heute viel größer als vor vier Jahren. Die US-Streitkräfte stehen im Irak und in Afghanistan, gleichzeitig fällt der Dollar, und das (Staats-)Defizit wächst. Der Aufstand im Irak könnte den Triumph des Sieges über Saddam Hussein in eine demütigende Niederlage verwandeln. Der Irak bleibt der größte Test für George W. Bush.
Die SonntagsZeitung aus Zürich meint dazu: Die Aufständischen in Falludscha wurden von der militärischen Übermacht Amerikas in die Knie gezwungen. […] Dem militärischen Triumph steht allerdings eine Reihe von politischen Niederlagen gegenüber. […] Bisher sind die Amerikaner und der irakische Ministerpräsident Ajad Allawi damit gescheitert, weite Teile der Sunniten in den politischen Prozess des Landes zu integrieren. […]
Die Sunniten werden sich aber nicht zu den Wahlurnen bomben lassen. Und wenn sie die Wahlen boykottieren, sind die Wahlzettel das Papier nicht mehr wert, auf das die Kreuzchen gemacht werden.