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Archiv-Artikel

die anderen über die unruhen in usbekistan

Dagsavisen aus Oslo meint: Die jüngsten Unruhen sind verständlich. Das rohstoffreiche Land ist von Misswirtschaft, Arbeitslosigkeit und Armut geprägt. Das alte Sowjetsystem lebt fort, nur mit neuem Etikett. Die soziale und wirtschaftliche Unzufriedenheit hat die Proteste in Andischan und Umgebung ausgelöst. Die Umwälzungen in Georgien, der Ukraine und Kirgisien waren weitgehend friedlich. In Usbekistan besteht dagegen das Risiko einer Spirale der Gewalt. Und sollte es einen Machtwechsel geben, ist nicht gesagt, dass ein demokratisches Regime die Macht übernimmt. Am Ende könnte tatsächlich ein muslimischer Staat mit Scharia-Gesetzen stehen.

Trouw aus Amsterdam schreibt: Seit Jahren bekämpft Usbekistans Präsident Karimow mit harter Hand fundamentalistische Muslime in seinem Land und wird dabei von den USA und zum Teil von Europa unterstützt. Diese sehen ihn als Partner im Kampf gegen den Terrorismus an. Karimow hat aber inzwischen so viele Muslime und Nichtmuslime festgenommen, die mit Extremismus nichts zu tun haben, dass sein Vorgehen jegliche Legitimität verloren hat. Man darf diese Gewalt nicht tolerieren, weil man damit andere politische Führer zu ähnlichem Auftreten einlädt. Die USA und Europa müssen die Unterstützung Karimows beenden und ihn zum Rücktritt zwingen.