die anderen über die russische sicht auf die situation in der ukraine :
Die russische Boulevard-Zeitung Komsomolskaja Prawda meint: Das, was wir jetzt in Kiew sehen, ist keineswegs ein von der lokalen Opposition improvisiertes, sondern ein seit langem vom Westen ausgearbeitetes Szenario, mit dem Washington schon die Umstürze in Serbien, Georgien und Adscharien durchgesetzt hat. Zum ersten Mal haben die Amerikaner diese Taktik zu Sowjetzeiten ausprobiert, 1981 in Polen, aber die „Premiere“ misslang. Eine unblutige Revolution nach ihrem Szenario gab es erst 1989 in der Tschechoslowakei, danach überzog die „Samtrevolution“ fast ganz Osteuropa und spülte diese Länder aus dem sowjetischen Lager.
Die Moskauer Zeitung Kommersant schreibt zu den Gerüchten um eine Spaltung der Ukraine: Die angebliche Einrichtung einer Autonomie des Südostens oder gar ein Anschluss an Russland sind nur ein Mittel, um das Zentrum oder den Westen zu erpressen. Russland kann nicht einen Teil der Ukraine gebrauchen, wenn der andere Teil an den Westen fällt. Russland will die Ukraine ganz. Deshalb wird Moskau eine Spaltung nicht unterstützen. Falls (Oppositionsführer) Wiktor Juschtschenko siegt, wird Moskau eher zusehen, dass es sich irgendwann rächt und wieder „gesunde, konstruktive Kräfte“ an die Macht bringt, wie sie jetzt aus den Schächten des Donbass ans Tageslicht kommen.