die anderen über die pds:
Das Neue Deutschland kommentiert den PDS-Parteitag: Die PDS hat in Gera ein Hauen und Stechen geliefert, bei dem Roland Claus sich als tragische Figur produzierte und Dietmar Bartsch nicht kämpfte, sondern zögerte und sich verkalkulierte. Zimmer hat gekämpft, sie hat Stimmungen richtig eingeschätzt und zur Verblüffung ihrer Gegner hart ausgeteilt. Jetzt muss sie zeigen, ob sie ihre gewiss auch populistischen Vorwürfe des bedingungslosen Mitregierens in differenzierte Sichten übersetzen, ob sie tief sitzende Verstimmungen überwinden kann. Gelingt das nicht, dann erweist sich dieser Parteitag als Sargnagel.
Die Mitteldeutsche Zeitung aus Halle meint dazu: Noch kann sich die PDS von Regierungsbeteiligungen eine gewisse Aufmerksamkeit versprechen. Und eigentlich kann sie nur hier beweisen, ob sie realisierbare und somit wählbare Politik machen kann. Doch ganz offensichtlich wird dieser Beweis in der PDS zunehmend gescheut. Dass die Sozialisten mit dem Zimmer-Kurs Wähler zurückgewinnen, darf bezweifelt werden. Bundespolitisch hat sie seit dem 22. September faktisch ihre Bedeutung verloren. Nun ist sie dabei, ihre Rolle in den neuen Ländern aufs Spiel zu setzen. Mag sein, dass die PDS in Gera den Anfang vom Ende der Partei besiegelt hat.
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