die anderen über die ölpest:
Zur Ölpest vor der galicischen Küste heißt es in der Zeitung Le Journal de la Haute Marne aus Chaumont: Nachdem die Strände von den Kriminellen der Weltmeere verschmutzt worden sind, melden sich die Freiwilligen zum Rettungseinsatz. Ist es aber normal, dass die Bürger in die Bresche springen, wenn die Gesellschaft versagt? Wenn die Freiwilligen systematisch eingesetzt werden, um die Strände zu säubern, hat dies etwas Empörendes. Bei den ersten Katastrophen konnte man es noch verstehen. Aber jetzt ist es zu einem Ritual geworden. Die Europäische Union will die Ankunft dieser Schrottschiffe in ihren Häfen verbieten. Aber zugleich müssten die Versicherungen gezwungen werden, die Säuberung von verschmutzten Landschaften durch Profis zu gewährleisten.
Auch die Pariser Libération geht auf dieses Thema ein: Es wäre ein Wunder, wenn das klebrige Gift aus dem Wrack der „Prestige“ nicht früher oder später auch an der französischen Küste landet. Die eigentliche Ursache der wiederkehrenden Umweltverschmutzungen liegt in den Eigenheiten dieses Transportsystems. Die Hochseeschifffahrt wird von einer kleinen Anzahl von Agenten gesteuert. Sie agieren am Rand der Legalität, wenn nicht ganz illegal. Und die bestehenden Gesetze sind ohnehin schon unzureichend, um dafür zu sorgen, dass der Urheber der Verschmutzung auch für die Folgen zahlt. Dieses System muss geändert werden. Sonst muss man es hinnehmen, dass die Küsten regelmäßig gereinigt werden müssen und dass der Reichtum der Meere ruiniert wird.
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