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Archiv-Artikel

die anderen über die entdeckung afrikas durch george w. bush

Die New York Times kommentiert: Zur Freude seiner einheimischen liberalen Kritiker haben Präsident George W. Bush und seine Regierung nun offensichtlich begonnen, sich ernsthaft für die brennendsten Probleme Afrikas zu interessieren. Dieses neue Interesse zeigt sich bisher vor allem durch die Zusage verstärkter US-amerikanischer Wirtschafts- und Militärhilfen, eine Initiative gegen Aids und die zumindst verbale Unterstützung für eine Demokratisierung der afrikanischen Staaten. Aber: Bereits die drei wichtigsten Konflikte in Afrika verlangen weit wirksamere Maßnahmen. Mehr als drei Millionen Menschen sind in den vergangenen fünf Jahren bei Kämpfen in Kongo ermordet worden. Weitere zwei Millionen starben im Bürgerkrieg im Sudan. Liberias Diktator Charles Taylor ist zudem für Kriege verantwortlich, die Hunderttausende das Leben gekostet haben. Präsident George Bush Jr. schickte bisher lediglich einen Sondergesandten in den Sudan und forderte Taylor zum Rücktritt auf. Will der US-Präsident die Probleme Afrikas wirklich angehen, dann muss er sich nun aber auch für eine verstärkte Friedenstruppe der Vereinten Nationen im Kongo einsetzen. Trotzdem: Die Probleme Afrikas scheinen vielen Amerikanern weit weg zu sein. George W. Bush hat immerhin erkannt, dass sie es nicht sind.