die anderen über die Spannungen im Libanon:
In Rom schreibt La Repubblica: In Beirut sind die Ängste aus den vergangenen Julitagen zurückgekehrt, als die Stadt sich unter den israelischen Bomben krümmte. Allerdings gibt es wesentliche Unterschiede: Der erste Unterschied ist der, dass die Bedrohung diesmal von innen kommt und dass der Anschein der nationalen Einheit, der dem Land in jenen 34 Kriegstagen geholfen hatte, jetzt in Stücke gebrochen ist. Der zweite Unterschied ist, dass die Stunden des Chaos gezeigt haben, dass die politischen Führer der verschiedenen Lager sich schwertun, die aufgebrachten Massen weiterhin unter Kontrolle zu halten, die sie doch selbst erst zu dieser Verbitterung getrieben haben.
In Mailand meint der Corriere della Sera: Der Aspekt, der die größten Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass niemand unter den verschiedenen nationalen politischen Führern den Ausbruch der Gewalt diesmal gewollt hat.
In Roubais schreibt die Zeitung Nord éclair: Frankreich darf sich natürlich nicht in diesen Kampf um Einfluss, in diesen Zwist zwischen getrennten Brüdern einmischen. Unser Land kann aber auch nicht gleichgültig bleiben angesichts der Erdrosselung eines kleinen Landes, das lange Zeit ein Modell für das Zusammenleben und die Aufteilung der Macht unter unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften war.
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