die anderen über deutsche und französische steuerpolitik :
Der Pariser Monde beschäftigt sich mit Frankreichs Steuerpolitik: Die Finanzminister der Eurogruppe haben den Vorschlag Chiracs, den Stabilitätspakt zu lockern, sichtlich gereizt zurückgewiesen. Der Deutsche Hans Eichel sprach von einer „unnötigen Diskussion“ und der Österreicher Karl-Heinz Grasser brach gar die bei den Ministersitzungen geltende Regel der Vertraulichkeit. Er enthüllte, dass der Franzose Francis Mer zugab, das französische Defizit werde auch 2004 die Drei-Prozent-Grenze überschreiten. Die kleinen Länder, die den Gürtel enger geschnallt haben, verlangen nun strenge Sanktionen für Frankreich.
Über Steuerpläne schreibt die Tribune aus Paris: In dieser Zeit der knappen Haushaltkassen auf beiden Seiten des Rheins gibt es einen Bereich, in dem sich deutsche und französische Politiker ein Wettrennen liefern – in kreativer Steuerpolitik. Der französische Premierminister setzt alles daran, um die versprochenen Steuersenkungen umzusetzen – zumindest symbolisch. Der deutsche Kanzler macht selbst die abgebrühtesten Experten sprachlos. Gerhard Schröder beschert seinen Landsleuten und den deutschen Unternehmen einen beachtlichen schuldenfinanzierten Steuernachlass, und diese werden nicht so geschmacklos sein, das zurückzuweisen.