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Archiv-Artikel

die anderen über den zustand der eu:

Die Pariser Tageszeitung Le Figaro kommentiert: Die EU-Staaten fragen sich nun, ob Europa auf der internationalen Bühne überhaupt noch ein Signal aussendet. Die Schwäche Europas ist doppelt schmerzlich. Zum einen tritt sie in jener Phase ein, in der die US-Regierung den Europäern wieder die Hand ausstreckt. Zum anderen wird Europa etwas genommen, was in seiner Geschichte beispielhaft war: die Kraft der Freiheit, die Mauern zum Einsturz brachte. Um ihre Handlungsfreiheit wiederzufinden, muss die EU ihr Projekt neu festlegen. Seit 50 Jahren gab es dafür zwei Leitideen: die Vertiefung und die Erweiterung. Beide Pfeiler müssen wieder aufgebaut werden.

Die flämische Tageszeitung De Standaard aus Brüssel meint: Stets enden Analysen mit der Feststellung, dass die Gemeinschaft warten muss, bis die großen Mitgliedstaaten neue Führungsfiguren haben. Erst ist Gerhard Schröder in Deutschland an der Reihe. Wie sich die Sache derzeit darstellt, wird er von Angela Merkel von der CDU abgelöst werden. 2006 könnte Silvio Berlusconi abgewählt werden. Aber die französische Präsidentenwahl findet erst 2007 statt. Und nach dem Wegfall des britischen Referendums zur EU-Verfassung ist unklar, wann Tony Blair den Stab an seinen Finanzminister Gordon Brown übergibt. Ob diese Wechsel viel verändern, ist jedoch auch nicht sicher.