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Archiv-Artikel

die anderen über den wahlsieg von silvio berlusconi in italien

In Madrid kommentiert El País: Silvio Berlusconi hat bei seinem ersten Auftritt vor der Presse nach dem Wahlsieg die Erwartungen nicht enttäuscht. Der künftige italienische Ministerpräsident brachte die alten Sprüche über seine ewige Jugend, machte Witzchen über die Frauen und äußerte Vorurteile gegen die Linke. Es ist so, als hätte Italien die Zeit um zwei Jahre zurückgestellt – um jenen Zeitraum, den die Mitte-links-Regierung von Romani Prodi im Amt war. Allerdings wird die Lega Nord Berlusconi die Sache nicht leicht machen. Die Rechtspopulisten erwiesen sich schon einmal als unzuverlässige Partner und brachten eine Berlusconi-Regierung zu Fall.

Dänemarks rechtsliberale Jyllands-Posten meint: Walter Veltroni wurde zum Verhängnis, dass er den Glauben an den linken Parteienflügel nach diesen zwei Katastrophenjahren wieder aufzurichten hatte. Das Wahlergebnis ist ebenso eine Abwahl des bisherigen Regierungschefs Romano Prodi und seiner hoffnungslosen Koalition wie eine Entscheidung für Berlusconi. Dieser muss unter Beweis stellen, dass er anderes und mehr beherrscht als den Verkauf seiner selbst mit charmanten Bemerkungen. Seine ersten Regierungsperioden haben darunter gelitten, dass allzu viele Gesetze und Regeln mit Blick auf Berlusconi selbst zustande kamen.