die anderen über den tod von augusto pinochet :
In Madrid schreibt El Mundo: Augusto Pinochet hatte mit seinem Putsch 1973 das finsterste Kapitel in der Geschichte Chiles eröffnet. Der damalige Präsident Salvador Allende mag Fehler gemacht haben, aber für einen Staatsstreich gab es nicht die geringste Rechtfertigung. Als vor anderthalb Jahren herauskam, dass Pinochet Millionensummen außer Landes geschafft hatte, verlor der Ex-General bei den wenigen Anhängern, die ihm geblieben waren, jede Glaubwürdigkeit. Als Persönlichkeit fehlte ihm jedes Format. Zuweilen hatte er Anflüge von Größenwahn. Pinochet wird in die Geschichte eingehen als ein Schurke, der seinem Land schweren Schaden zugefügt hat.
In Paris meint die Libération: Es ist nicht übertrieben, festzustellen, dass Pinochet seit vier Jahrzehnten ein Symbol für das Böse darstellt. Die Erinnerung an die Gefangenen vom Stadion in Santiago, an die Verschollenen, an die Folter der Ära Pinochet wird nicht mit ihm verschwinden. Sein natürlicher Tod wird uns nicht nachsichtiger stimmen. Er ruft nur Bedauern darüber hervor, dass dieser Mann, der niemals auch nur die geringste Reue für die in seinem Namen begangenen Verbrechen geäußert hat, nicht vor ein Gericht gestellt wurde. Dass Chile heute von Michelle Bachelet regiert wird, einer Sozialistin und Tochter eines der Opfer von Pinochet, ist eine letzte Revanche.