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Archiv-Artikel

die anderen über den raketenschutzschild

Die liberale österreichische Tageszeitung Der Standard schreibt über das Abkommen zwischen den USA und Polen über den Aufbau eines Raketenschilds: Die Beteuerung der USA, die Raketen sollen vor Schurkenstaaten wie dem Iran schützen, ist (…) wenig glaubwürdig. Der Zeitpunkt der Einigung lässt den Schluss zu, dass es sich nicht nur um russische Paranoia, sondern um berechtigte Zweifel an den Beweggründen der USA handelt. Auch die Tatsache, dass die Abfangraketen, die in Polen stationiert werden sollen, über zwei Antriebsstufen verfügen und daher anders als die dreistufigen Raketen des nordamerikanischen Abwehrschirms sehr schnell aufsteigen können, spricht dafür, dass der Schild auch gegen Russland gerichtet sein könnte. Der jüngste Konflikt in Südossetien hat gezeigt, dass Russland gewillt ist, seine Interessen mit aller Härte zu verteidigen. Eine Reaktion Moskaus auf den US-Schild ist nur eine Frage der Zeit. Ob sich Polen und Tschechien auch noch so sicher fühlen, wenn Russland Raketen in Kaliningrad oder Weißrussland installiert?

Der konservative britische Daily Telegraph meint: Washingtons Entscheidung, Mittelstreckenraketen vom Typ „Patriot“ nach Polen zu schicken, erfolgte als Antwort auf die Ereignisse im Kaukasus. Jetzt ist es schwer, diese Stationierung als Schutzschild gegen den Iran zu rechtfertigen.