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die anderen über den libanon und algerien:

La Charente Libre aus Angoulême schreibt: Kouchners Besuch sollte Ministerpräsident Fuad Siniora in seiner Politik der Unabhängigkeit von der früheren Besatzungsmacht Syrien stärken. Gleichzeitig sollte er den Platz markieren, den Frankreich bei der internationalen Unterstützung des Libanon einnehmen will. Vor allem wollte Kouchner mit seinem Besuch die Bedingungen für eine Wiederaufnahme des Dialogs der Regierung mit der Opposition schaffen. Dieser letzte Punkt ist schwierig. Dass der Oppositionspolitiker und Parlamentspräsident Nabi Berri den Angriff der Islamisten auf die Streitkräfte „uneingeschränkt“ verurteilt hat, ist ein ermutigendes Zeichen.

Die Pariser Le Monde meint: 16 Jahre nach dem Abbruch der Wahlen müssen die algerischen Machthaber feststellen: Das autoritäre Vorgehen gegen den Islamismus ist gescheitert. Die islamischen Wähler lassen sich nicht von den Parteien der Machthaber einfangen. Das zeigt den Abgrund zwischen den Parteien und der Gesellschaft. Derzeit kümmert sich „das System“ vor allem um sein Überleben. Während sich die Gesundheit des Präsidenten Bouteflika verschlechtert, häufen sich die Manöver im Dunkeln. Die jungen Algerier haben keine echten Vertreter und kennen als einziges Ausdrucksmittel nur den Aufruhr. Schon lange könnte ein Funke das Land in Brand setzen.

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