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Archiv-Artikel

die anderen über den gefangenenaustausch zwischen israel und libanon

Der Independent (London) blickt positiv in die Zukunft: Der makabre Austausch an der Grenze zwischen Israel und Libanon ist sicherlich das letzte Kapitel des unglückseligen Krieges vor zwei Jahren. Dieser Krieg hat den Mythos der militärischen Unbesiegbarkeit Israels zerstört. Wäre nicht gleichzeitig die Palästinenserbehörde durch eine Spaltung geschwächt und die Position des Premiers Ehud Olmert durch Korruptionsvorwürfe weiter geschwächt worden, hätte es vielleicht mehr Fortschritte im Friedensprozess gegeben. Der Gefangenenaustausch beendet nicht nur ein trauriges Kapitel, sondern könnte auch den Anfang einer neuen, besseren Entwicklung bedeuten.

Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) fordert keck: Der israelische Regierungschef Ehud Olmert ist inzwischen politisch völlig geschwächt. Ihm hängt ein bleischweres Korruptionsverfahren am Hals. Das Beste, was Olmert in dieser verfahrenen Lage noch tun kann, sind zwei Dinge. Erstens: Einsatz für eine rasche Einigung bei den indirekten Verhandlungen mit der Hamas im Gazastreifen zur Freilassung des vor zwei Jahren ebenfalls gekidnappten – aber offenbar noch lebenden – Soldaten Gilad Schalit. Zweitens: umgehender Rücktritt als Regierungschef und die Übergabe der Amtsgeschäfte an die derzeitige Außenministerin Zipi Livni.