die anderen über das geplante us-raketenabwehrsystem in mitteleuropa :
In Budapest schreibt die linke Nepszava: Diese Pläne erzeugen jedoch ernste Spannungen zwischen den USA und Russland, und aus eigener Erfahrung wissen wir, dass dies zu nichts Gutem führen kann. Deshalb sollten die europäischen Staaten die USA zumindest so weit bringen, dass sie ihren Raketenabwehrschirm im Rahmen der Nato funktionieren lassen und sich mit Moskau über seinen Betrieb einigen. Nur wenn diese beiden Bedingungen erfüllt sind, können wir glauben, dass das System auch der Sicherheit Europas dient.
Der Standard in Wien kommentiert: Russland fühlt sich tatsächlich bedroht. Das gilt nicht so sehr für die technischen und militärischen Fähigkeiten der Anlagen in Tschechien und Polen. Insbesondere die Sorge, die Interzeptoren könnten nuklear bestückt und mit einer geringen Vorwarnzeit zu einem Enthauptungsschlag gegen Moskau benutzt werden, ist nicht haltbar, weil dies technisch kaum durchführbar ist. Nicht ganz unberechtigt ist aber vor allem die Sorge Russlands angesichts des systematischen Aufbaus einer militärischen Präsenz der USA in Osteuropa. Russland fürchtet eine militärische Einkreisung, zumal die USA auch militärische Präsenz in Georgien (Militärberater sind ja bereits vor Ort) und Aserbaidschan anstreben und auch in Kirgistan über eine eigene Luftwaffenbasis verfügen.