die anderen über das ende von frankreichs premierminister :
Die Pariser Tageszeitung Le Monde sieht Frankreichs Premierminister am Ende: Wenn Dominique de Villepin zurückweicht, hat er verloren. Sollte der Premierminister die Reform ganz aufgeben und die Tür zuschlagen, kommt es nur noch schlimmer. Bleibt er hartnäckig, vertieft er die von ihm ausgelöste politische Krise. Wird er aktiv und setzt durch, dass Präsident Jacques Chirac sein Reformgesetz verkündet, dann verstärkt er nur noch weiter dieses fürchterliche Gefühl, das die Franzosen haben, dass die verantwortlichen Politiker ihnen nämlich nicht zuhören. Villepin wollte betonen, dass Regieren heißt, eine Wahl zu treffen. Indem er Entschlossenheit mit Starrsinn verwechselt und Mut mit Unnachgiebigkeit, hat er auf absurde Weise bewiesen, dass man dabei auch überzeugen können muss. Dafür ist es jetzt zu spät.
Die Straßburger Dernières Nouvelles d’Alsace schreiben zum gleichen Thema: Durchhalten und weiter durchhalten: Es liegt etwas Tragisches in der Verbissenheit dieses Mannes, der noch vor einigen Wochen zu Recht vom Elysée träumen konnte und der heute – den Gegnern trotzend – dem endgültigen Misserfolg entgegeneilt. Der Regierungschef hat eindeutig seine Entscheidung getroffen – und dies mit einer so unglaublichen, so extrem unbeugsamen Entschlossenheit, dass sie trotz allem (fast) eine gewisse Achtung verdient.