die anderen über das atomabkommen zwischen indien und den usa :
Die Südostschweiz aus Chur schreibt: In der Welt der Atommächte wird nicht mit gleichen Ellen gemessen. Indien, das sich seit Jahren weigert, dem nuklearen Nichtverbreitungsabkommen beizutreten, wird nun für sein Verhalten als Außenseiter belohnt. Iran hingegen, das sich um einen Beitritt zum Klub der Atommächte bemüht und ebenso wie Indien ein ziviles und militärisches Programm haben will, wird bestraft. Aber: Iran spielt in einer anderen Liga als Indien, das sich auf dem weltpolitischen Parkett mit sicherem Schritt bewegt. Es wäre ein gefährlicher Trugschluss für Teheran zu glauben, es könne nun unbesorgt seine nuklearen Ambitionen vorantreiben.
Die Washington Post meint: Die Bush-Regierung argumentiert, dass Indien eine Ausnahme, kein Präzedenzfall ist. Zum einen hat das Land nie den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet und unterscheidet sich insofern von Nordkorea, dem Iran oder anderen potenziellen Bombenbauern. Zum anderen hat Indien sich bei seinem Atomwaffenbesitz ein Recht auf Vertrauen verdient, da es sich geweigert hat, sein militärisches Know-how anderen zu verkaufen, und sich dadurch vom unverantwortlichen Pakistan unterscheidet. Diese Argumente sind vernünftig, aber sie werden in der Praxis nicht viel wert sein, wenn der Rest der Welt ihnen gegenüber taub ist.