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Archiv-Artikel

die anderen über chodorkowski

Die konservative französische Tageszeitung Le Figaro meint zur Festnahme des russischen Ölmagnaten Chodorkowski: Mit Putin und Chodorkowski treffen zwei Visionen für Russland aufeinander. Zum einen die des Ölmagnaten, dessen Ambitionen auf das Präsidentenamt unverkennbar sind und der die politische Macht der des Geldes unterordnen will. Er stützt sich auf die Öffnung des ausländischen Kapitals und schmeichelt dem in Mode gekommenen Ultraliberalismus. Putin dagegen kann trotz seines verwerflichen autoritären Gehabes nicht verbergen, dass er mehr das klassische Ziel verfolgt, die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit des Landes zu bewahren.

Die Moskauer Tageszeitung Kommersant kommentiert: Jeder weiß, dass auch alle anderen Privatisierungsgeschäfte vor sechs, sieben Jahren nicht völlig legal waren. Im Kreml herrscht ein Machtkampf zwischen den vom Leiter der Präsidialverwaltung, Alexander Woloschin, geführten Alteingesessenen und Putins neuen Leuten. Der Konflikt beschränkt sich nicht nur auf den Einfluss einzelner Beamtengruppen. Es geht darum, wie Russland in der zweiten Amtszeit Putins aussehen wird. Chodorkowski erhielt im Kreml von Woloschin Rückendeckung. Das bedeutet, dass als Nächstes Woloschin wenn nicht Gefängnis, so zumindest politische Verbannung fürchten muss.