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Archiv-Artikel

die anderen über Georgien in der Ukraine

Die Moskauer Wirtschaftszeitung Wedomosti kommentiert: Juschtschenko versteht vermutlich, dass eine Revolution in der Ukraine zwar möglich, aber nicht sinnvoll ist. Natürlich kann man das Volk auf die Barrikaden rufen, man kann es zu einer Prügelei aufrufen oder ein bisschen streiken lassen. Aber eine Entwicklung wie in Georgien wird es nicht geben. Vor genau einem Jahr stürzten die Georgier Präsident Eduard Schewardnadse vom Thron. Von einem morschen Thron. Dagegen sitzen Kutschma und Janukowitsch fest in ihren Sesseln und finden sogar Unterstützung – politisch wie wirtschaftlich und, wenn man Russland mitrechnet, auch international.

Die Neue Zürcher Zeitung meint zu dieser Problematik: Wird die Opposition die Protestdemonstrationen ebenfalls wochenlang fortsetzen, wie das vor einem Jahr in Georgien geschehen ist? Und könnte eine solche Protestbewegung den oppositionellen Kandidaten Juschtschenko schließlich doch noch auf den Präsidentenstuhl bringen? Wenn durch äußeren Druck zumindest eine glaubwürdige Überprüfung der Präsidentschaftswahl zu Stande kommen soll, dann muss dieser Druck von Seiten der EU und der USA kommen. Ohne überzeugende Nachkontrollen kann weder Juschtschenko noch Janukowitsch zweifelsfrei behaupten, er habe die Wahl rechtmäßig gewonnen.