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Archiv-Artikel

die anderen begrüßen den rückzug spaniens aus dem irak

Zu den Folgen des Rückzugs der spanischen Truppen meint die spanische Zeitung El País: Dass die USA sich über den Abzug der spanischen Truppen aus dem Irak nicht freuen würden, war abzusehen. Der Aufruf eines schiitischen Religionsführers, die spanischen Soldaten im Irak nicht mehr anzugreifen, macht es für die Spanier noch schwieriger, den Charakter ihrer Entscheidung zu vermitteln. Dabei hatte Madrid sich in völlig unabhängiger Weise für den Rückzug entschlossen, weil der Krieg im Irak illegal war. Spanien hat nun ein Image-Problem in den USA. Aber es steht nicht allein da. Frankreich und Deutschland luden Madrid ein, sich an ihren Europa-Initiativen zu beteiligen.

Die römische Zeitung Il Messaggero kommentiert dazu: Die Entscheidung des neuen Ministerpräsidenten Zapatero läuft Gefahr, ein politisches Erdbeben im Inneren der EU sowie in den europäisch-atlantischen Beziehungen zu verursachen. Die Entscheidung Zapateros schafft für alle Probleme, vor allem für die Amerikaner, aber auch für die anderen Mitglieder der Koalition im Irak. Und sie bringt auch für die Europäische Union Probleme. Die spanische Entscheidung, auf die Linie des „alten Europas“ zurückzukehren, könnte Europa seine Fähigkeit zur politischen Initiative zurückgeben, die es verloren hatte, als es in ein so genanntes altes und ein neues Europa gespalten war.