die anderen aus wien über europa :
Die Presse schreibt zur Regierungskrise in Ungarn: Von allen durch ständige koalitionsinterne Streitereien gebeutelten Regierungschefs Mitteleuropas macht Ungarns Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány die jämmerlichste Figur. Auch sein Land steht im EU-Vergleich katastrophal da – mit dem höchsten Budgetdefizit und dem niedrigsten Wirtschaftswachstum. Auch wenn der konservative Oppositionschef Viktor Orbán wieder ans Ruder kommt, wird Ungarn nicht aus seiner Krise herauskommen. Orbán hat sich als Populist erwiesen. Ungarn braucht aber Politiker, die ehrlich sagen, dass alle den Gürtel enger schnallen müssen. Linke oder rechte Populisten tun das nicht.
Der Standard schreibt über die Osterweiterung der Nato: Die Auseinandersetzungen um die Nato-Beitritte decken wieder einmal auf, wie notwendig eine europäische Sicherheitspolitik wäre, die neben der Nato eine eigene substanzielle – auch militärische – Glaubwürdigkeit besitzt. Wer stets im Kielwasser der Amerikaner und ihrer Interessen segelt, darf sich nicht wundern, wenn er gelegentlich auf einen politischen Kollisionskurs gerät, der mit der eigenen Interessenlage eigentlich gar nichts zu tun hat. Ob innerhalb oder außerhalb der Nato, die Europäer wären in der Tat gut beraten, sich selbst mehr um ihre Sicherheitspolitik zu sorgen.